nein, den Denkanstoß hast du mir erst geliefert! Ich betrachte diese "amour fou" jetzt aus einem anderen Blickwinkel und erkenne, dass auf beiden Seiten sehr viel Projektion im Spiel war. Das hat auch etwas Tröstliches...
wenn es denn eine "Leitkultur" in Algerien geben müsste, dann doch wohl eine berberische und nicht etwa die der arabischen bzw. französischen Invasoren! Eine friedliche und WIRKLICH gleichberechtigte Koexistenz aller Bevölkerungsgruppen wäre vielleicht eine akzeptable Kompromisslösung...
ich freue mich über das Vertrauen, dass Du auch von Deiner Familie erzählst. Mit Deiner Einschätzung, dass unsere Heirat kein reiner Zufall war, hast Du möglicherweise recht, denn eigentlich glaube ich auch nicht an solche Zufälle. Wenn in einigen Jahren die Erkenntnis gereift sein sollte, werde ich mit der Akzeptanz hoffentlich keine Probleme haben. Ich bin gespannt. In meinem Fall würde ich aber nicht von der verlorenen Heimat sprechen, eher von der unbekannten und rätselhaften Heimat, in die ich mittlerweile doch besser kenne und dekodieren kann.
Ja, ich beschäftige mich auch mit Algerien. Früher geschah das eher auf "intellektueller" Ebene über Literatur und Musik. Als ich dann mit meiner heutigen Frau zusammen gekommen bin, hatte ich auch endlich Einblicke in mir bislang verschlossene Bereiche des täglichen Lebens. Aufgrund beruflicher Perspektiven ist das Interesse noch deutlich gewachsen. Durch Innenansichten algerischer Unternehmen und viele Gespräche mit Geschäftspartnern kann ich hier noch einen wirklich spannenden Bereich der algerischen Realität erschließen. Man hat die Wahl zwischen Kapitulation und Inspiration. Ich habe mich für letzteres entschieden.
interessant, dass Herr Gaddafi diese Frage stellte. Hast Du eine Ahnung warum er das fragte bzw. in welchem Kontext die Frage gestellt wurde?
Du schreibst, dass die verschiedenen Berberstämme arabisch sprechen. Eine an die Araber Algeriens gerichtet Frage, die mir in der Kabylei begegnet ist, lautete: "Wir haben Eure Sprache gelernt. Habt Ihr denn auch (in diesem Falle) unsere Sprache gelernt?" Das ist natürlich eine rhetorische Frage.
Zitat von atelerixHallo, wenn es denn eine "Leitkultur" in Algerien geben müsste, dann doch wohl eine berberische und nicht etwa die der arabischen bzw. französischen Invasoren! Eine friedliche und WIRKLICH gleichberechtigte Koexistenz aller Bevölkerungsgruppen wäre vielleicht eine akzeptable Kompromisslösung... Gruß, atelerix
deine worte von den arabischen invasoren machen das mit der gleichberechtigten koexistenz aber gleich wieder schwierig. wie amra schon sagte, die geschichte kann man nicht mehr ändern. man muss aus der gegenwart das beste machen, ohne gegenseitige schuldzuweisungen.
sami, darf man wissen, was du beruflich machst?
LG
waharania
Was immer passiert, tue immer so, als wäre es genau deine Absicht gewesen. Paul Dickson
ich nehme an Du meinst mit SAMI mich. Ich bin Vertriebsleiter bei einem deutschen Mittelständler, der technische Produkte entwickelt und produziert. Diese Produkte werden u.a. auch in der Öl- und Gasindustrie, der chemischen Industrie, der Stahlindustrie, in der Energieversorgung... eingesetzt. All diese Industrien, natürlich vor allem Öl- und Gas, gibt es auch in Algerien. Meine Verantwortung ist global und die Erschließung neuer Märkte ist immer ein Thema. Vor 2 Jahren habe ich Algerien auf meine persönliche Agenda gesetzt, ein Team aufgebaut und seitdem bearbeiten wir den algerischen Markt. Das ist verbunden mit Reisen im Jahr in alle Regionen. Das finde ich superspannend, auch weil der Markt anders ist, als alle, die ich bisher kennengelernt habe.
nun ja, das Bearbeiten des algerischen Marktes ist keine einfache Sache, wie man den verschiedenen Beiträgen des Forums entnehmen konnte. Wünsche Dir aber viel Erfolg für Dein mutiges und bestimmt auch geduldiges Vorgehen!
sorry samir, hab ein bisschen zu schnell getippt. deine arbeit hört sich ja sehr spannend an. verzweifelt man da als "deutscher" nicht ab und an an der arbeitseinstellung der algerier?
LG
waharania
Was immer passiert, tue immer so, als wäre es genau deine Absicht gewesen. Paul Dickson
zuerst willkommen bei uns. Zu Deiner ursprünglichen Frage:
"Warum bezeichnen sich die Algerier als Araber, wo doch die Araber des Nahen und Mittleren Ostens (z.B. Ägypten, Syrien, Palästina...) den Algeriern die Arabität in überheblicher Weise absprechen?"
Am Anfang würde ich sagen, die Zugehörigkeit zu der „arabischen Nation“ hängt weniger mit dem Gefühl zusammen, was die verschiedenen Araber voneinander halten. Ich verstehe trotzdem, dass diese Frage, vor allem unter den jetzigen Umständen, gestellt wird. Ich war mehr als enttäuscht, die letzten Tage in den ägyptischen Medien (auch in den Staatlichen) zu hören (leider nicht nur von Moderatoren, sondern von Künstlern, Wissenschaftlern, religiösen Gelehrten und Politikern..), was die Algerier für ein barbarisches Volk seien. Sprüche wie, wir haben euch die arabische Sprache und Kultur beigebracht, um euch zu zivilisieren. Und nun greift ihr euer „Schöpfer“ an. Andere Sachen könnte ich hier im Forum gar nicht wiederholen, es war wirklich heftig und primitiv. Paradoxerweise stimmt es, dass die arabische Sprache zum Teil über die Ägypter nach Algerien gekommen ist. Die Personen meiner Generation erinnern sich noch an die 70er Jahren, als die ägyptischen Lehrer en Masse in Algerien gelandet sind. Ob das ein Erfolg für Algerien war? kann jeder für sich beurteilen. Eine Sprache zu lernen, bleibt jedoch immer etwas Schönes. Was die Sprache mit sich außer Verständigung „transportiert“ ist ein anderes Thema, vor allem, bei fehlender oder "unklarer" Identität. Von der Regierungsseite heißt es inzwischen: Die Algerier sind arabisierte Amazigh (Berber). Das ist wahrscheinlich einer der wenigen guten Einfällen der algerischen Politik seit der Unabhängigkeit des Landes. Damit hat man viel Konfliktpotential im Keim erstickt. Dass viele Berber, vor allem Kabylen, sich damit nicht begnügen möchten, ist ja bekannt und aus meiner Sicht berechtigt. Ich beziehe mich dabei auf die sprachlichen und kulturellen Komponenten. Nun muss aber der Begriff „Algerien“ in den Vordergrund rücken. Der Begriff Algerien muss mit Sinn gefüllt werden, er muss sozusagen „operationalisiert“ werden. Die Algerier können sich leicht unter dieser Bezeichnung versammeln und das ist gut so. Die panarabistische Politik der 50er, 60er, und 70er Jahre (vor allem rhetorische Politik) sollte man langsam hinter sich lassen. Dass eine Algerierin oder ein Algerier sich (was seine ethnische oder kulturelle Zugehörigkeit angeht) als Araber oder Berber betrachten möchte, sollte langsam als Normalität und nicht als Provokation betrachtet werden. Genauso sollte der Staat in Algerien die sprachlichen und kulturellen Forderungen der Berber im Lande nicht gleich als Separatismus abstempeln. Es wäre ein winziger Schritt Richtung Demokratie. Zu oft in der Vergangenheit hat der Staat in Algerien eine negative und provozierende Rolle gespielt, um die Bevölkerungsteile (sehr oft mit Erfolg) gegeneinander auszuspielen. Der Staat sollte dafür auch sorgen, dass die Identifikation mit Algerien nicht nur mit einem Sieg oder einer Niederlage der Fußballnationalmannschaft zusammenhängt, es wäre wirklich zu wenig und zu riskant. Es könnte jedoch ein guter Anfang sein, wenn man die richtigen Schlüsse davon ziehen würde.
Von Amra: „Schön wäre es, wenn man sich dann gemeinsam als Algerier/in bezeichnen könnte.“ Der Meinung bin ich auch.
natürlich lässt sich das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen, und ich plädiere auch nicht dafür, die Araber des Landes zu verweisen (das würden die auch kaum mit sich machen lassen!). An meiner Aussage ändert sich dennoch nichts; wenn ich die Araber als Invasoren bezeichne, ist das keine Schuldzuweisung, sondern die Feststellung einer historischen Tatsache. Ansonsten stimme ich Amras und Kabyles Ausführungen weitgehend zu.
@atelerix ich will ja nicht bestreiten, dass eine invasion stattgefunden hat. bloß ist das jahrhunderte her und die heute hier lebenden araber sind ja sozusagen auch eingeborene. daher finde ich den begriff heute unpassend.
ansonsten kann ich kabyle nur zustimmen. man sollte sich auf algerier statt auf araber konzentrieren. die menschen müssen erstmal eine eigene identität finden, wie ich schon sagte.
LG
waharania
Was immer passiert, tue immer so, als wäre es genau deine Absicht gewesen. Paul Dickson
danke für Deine informativen und interessanten Ausführungen, in denen ich mich ohne Probleme wiederfinde. Ich glaube Du hast angesichts der Anfeindungen von ägyptischer Seite ähnliche Gefühle entwickelt wie ich. Und seit dem Spiel hat geht der Schlagabtausch auf allen Ebenen weiter. Natürlich lässt sich die algerische Seite in Ihren Reaktionen auch nicht lumpen, aber es ist eine nachvollziehbare Reaktion verletzten Stolzes und brüsken Erwachens eines labilen adoptierten Kindes, das sich plötzlich massiver deutlich ausgesprochener Ablehnung der (arabischen) Familie bewusst wird.
In Algerien haben diese offene Ablehnung und die häßlichen rassistischen Reaktionen scheinbar auch die breite Masse der arabophonen Algerier, die ihre berberische Abstammung nicht wahrgenommen oder verdrängt haben, beinahe schockartig zu einer zumindest vorübergehenden Rückbesinnung auf die berberischen Wurzeln geführt. Meine Frau ist gestern von einer 2-wöchigen Algerienreise zurückgekommen - sie war in Skikda, Bejaia, Algier, Oran und Mostaghanem - und hat viele Gespräche zum Thema geführt und neben den französischsprachigen auch arabischsprachige Zeitungen gelesen (z.B. Eschourouk oder El Khabar), die mir leider nicht zugänglich sind. Es ist wirklich bemerkenswert, welche Reaktion im ganzen Land auf die rassistischen, herablassenden ägyptischen Medien vorherrscht: eine eng an die Identitätsproblematik angelehnte Gegenreaktion, in der Stolzbekundungen auf die berberische Abstammung im Zentrum stehen.
Dabei verhält sich die arabophone politische Klasse und Nomenklatura bisher sehr ruhig. Als Begründung für diese Ruhe kursiert die Einschätzung, dass die Regierung nicht weiß, welches das kleinere Übel ist: das erwachende berberische Idnetitätsbewusstsein der Bevölkerung, das man, bereits stark assimiliert durch Sprache und Religion, auf Linie mit den notwendigerweise pro-arabischen politischen Zielen glaubte, erneut zu unterdrücken; oder der arabischen Liga die Stirn zu bieten und dem Stolz und dem Gefühl des Volkes auch auf politischer Ebene Nachdruck zu verleihen. Aus Regierungssicht eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera mit nicht geringen Risiken. Mal sehen wie's weiter geht.
Die Erwähnung Kadafi sollte verdeutlichen, dass anderen vor dir mit der frage sich beschäftigt haben. Ich wollte dich damit weder kränken noch in irgendeiner Weise in Verbindung bringen.
Der Kontexte: Als kadafi auf Staatsbesuche in Algier war ergärte er sich auf die Strassen kaum eine arabische Aufschrift an den Häusern zu finden. Seine spitze Bemerkung: „Seid ihr hier noch französische Kolonie?“ „Seid Ihr Araber?“
Darauf beschloß die Regierung, daß die Beamten arabisch lernen sollten. Wer der Aufförderung nicht folgte war bei der Beförderung übergangen (Diktat!) Wie du Sicherlich weißt erwidern Libyer kaum Fragen außer in arabischer Sprache. ------- „Ich bin der Meinung, dass die Algerier (wie andere Völker auch) akzeptieren müssen, dass sie im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlichen Einflüssen erlegen waren und dass alles zusammengenommen ihre jetzige Kultur widerspiegelt. Man muss lernen, die verschiedenen kulturellen Einflüsse als Bereicherung anzusehen und einen Nutzen daraus zu ziehen und diese nicht permanent in Frage zu stellen“
Modus Vivendi durchaus realistisch und praktikabel, wenn die Machthaber/Mehrheit (Araber und Berber als Amthelfer) nicht ständig mit Provokationen, Blutvergießen und List erzwungene Erkenntnisse (Thamourth el Dzair tsamazight) respektiere. Dazu blieb noch zu klären welche Kultur eigene oder fremde? Im Täglichen Gebrauch sich widerspiegeln sollte. (Bekanntlich werden Körperfremde Einpflanzungen ausgestoßen. In diesem Fall arabisch in ihrer jetzigem gebrauch.
Fehlende Akzeptanz gekoppelt an Zwänge und eine Handvoll List sind die Ingrediens der „Politische Küche“, womit in Algerien nicht Araber durch aggressive Arabisierung abgespeist werden mußten.
Eine Abkürzung der Geschichte Nord Afrika läßt zu gerne vergessen, dass die Berber eine lange Vergangenheit haben. Sie haben Karthager, Griechen und Römer in Atem gehalten bevor sie unter der arabisch-islamischen Invasion/ Herrschaft?? noch weiter in den Vordergrund traten.
Unterwerfung haben sie stets abgelehnt und bekämpft, gleich wer der Gegner war. Mohand u Mhand geb 1845 „nul d´eux ne me commandera »( « annerrez wal´anneknu ! »)
Arabisch wird bessif (mit Schwert!) als „Ident“ benutzt
Hocharabisch ist wie man weiße ein „Importprodukt“ das Ägypter, Syrer, Iraker u.a in den 60-70er nach Algerien mitbrachten. Die Früchte davon giften bis in der Gegenwarte unser Schulsystem. Die Gesellschaft kränkelt daran, Sie wird von wenigen Algeriern beherrscht. Nun sagen die “Brüder“ herablassend: Sie hätten uns Kultur und Zivilisation gelehrt.
Der Versuch der Maghreb in einem arabischen Welt (von Marokko bis zu Persischen /Arabischen Golf zu integrieren mißlingt. Regional Länderbund sind ebenfalls gescheitert
Die angestrebt Uniformität -Arabisch als gemeinsamer Nenner – werde durch der Überlebungswille und Beibehaltung der ursprüngliche Kultur / Identität im Schacht gehalten. Man müsse in diesem Zusammenhang auch nicht vergessen, dass nicht nur Kabylen sondern auch Chaouis, Mozabites (Touaregs weniger) Unruhen erleben. In Extenso könnten diese auf Marokko, Tunesien, Libyen wo auch Berbers –unterdrückt beheimatet sind- übergreifen
Die Bevölkerung Algeriens Könne von daher nicht aus Araber bestehen. Mehreren Typen, Sprachen und Kulturen existieren nebeneinander und bilden den Algerischen Staat.
Territorium (Staat) und Volk sind unteilbar. Somit wäre die Differenzierung zwischen Araber und nicht Araber eine Inhaltlich leer (lehre) These, die unserer Geschichte widerspreche ( Kahena fatma n´Soumer waren /sind Ab el Kader ebenbürtig! ). Sozialunruhe ist das Resultat der Ablehnung jeglicher Form von Ungleichheit (gleich welche Natur! Und welche Akteure involviert werden)
Der „unfreundliche“ Umgang zwischen Araber und Berber ist Ausdruck der Wahrung eine Distanz zu einander und womöglich einer diffus Leadershipsfrage.
Eine Nebenaspekt deine Frage wäre: gibt es ein arabisches Volk?
Aggressionen sind in Nord Afrika –Geographie bedingt- zu bekannt um nicht sofort erkannt zu werden. Das Gute daran ist: als bald „unsere nationale Integrität“ attackiert werde, werden wir Uneingeschränkt Ein Volk ( z.B- Tindouf, Amgala und kürzlich in Ägypten und Sudan)
Respekt seiner Vielfalt (als Einheit) werde 50 Jahre nach der Unabhängigkeit immer nicht als Pflichtvision betrachtet. Solange Araber Algerien als Ihre eigenes Gut identifizieren werden Unruhe und Krawalle zu befürchten sein. Obige Zeilen bleiben eine Utopie, weil die Politik nicht als Ihre Pflicht sehe die Gesellschaft ( globaler Verhaltensweise zueinander ) zu regulieren. (Organe und Gesetze führe unterschiedlich Regie z.B Arabischer Gendarm oder Richter werde das fehlverhalten eines Bewohners der Kabylei strenger bestrafen und umgekehrt Differenziert Identifikation führt zu. Rollentausch bei der Diskriminierung ergo unfreundliche Wortwahl und Tonlage .
Teilungsversuche, Benachteiligung, Diskriminierung, Entfremdung sind politische Mittel, die dazu dienen das Volk abzulenken, zu schwächen während die Oberen (Araber oder nicht!) sich Luxus mit Volkseigentümer leisten.
Das Verbot einer Konferenz M. Mammeri in Tamazight - in Tizi–Ouzou- war der Auslöser regionaler Unruhen. Weder Kateb noch Matoub waren willkommen in Ihrer Heimat. Stars wie Idir oder Khaled Sind nicht gleich gestellt. Algerien bevorzugt Ausländer an der Unesco und an der FDHB (ein Ägypter
„Fremden“ aus fernen Ländern fortan „Orientalisten“) sollen sich auf Algerisches Territorium wohl fühlen nicht das eigenen Volk! „ Edle“ Araber jagen bedrohte Tierarten während Unabhängigkeits-Kämpfer im Kerker schmoren müssen. Stolzes -ID Merkmal! Soll gefügig gemacht werden!
Die Lage deines Vaters kann ich sehr gute nachvollziehen. Sie trifft auf viele Algerier ihre Generation zu. Frage Ihn doch mal ob er als Algerier sich als Araber versteht.
Auch wenn wie wahrania anführt pragmatisch betrachtet eine nationale Sprache wünschenswert sei, ließen sich sehr wohl das Kanadische, Belgische oder Schweizerische Modelle -Mehrsprachig in Algerien mit Arabisch/ Tamazight übertragen. Für den Außenhandel wäre ohnehin Englisch brauchbarer als arabisch.
Hier geschilderte „Anfangsschwierigkeiten“ sind nicht so selten wie gerne erwartet werde es ist noch gebräuchlich eine interkulturell (eher inter- Rasse) Eheschließung kritisch gegenüber zu stehen. Nicht selten wird die Akzeptanz solche als „Verleugnung/ Verunreinigung der Eigenen Rasse und Identität verstanden. Prinzipiell herrscht bei der Eheschließung eine Art Reinheitsgebot.
Festgestellt würde, dass das Thema langsam „abtrocknet“ weswegen ich bewußt diesen Beitrag nicht zu stramm strukturiert. Wiederholungen sind absichtlich eingebracht um Zusammenhänge, meine Meinung nach, verständlicher zu machen, so habe ich das Komplexe Thema an die Politik angelehnt
Ihr habt damit die Gelegenheit das Thema wieder aufflammen zu lassen.
●«L'historien aussi a un coeur d'homme, et il est obligé de suspendre sa pensée, d'arrêter sa plume, pour gémir sur certaines actions des hommes. Hélas ! quel remède à tant de maux ? En tout temps, un affreux génie passe et repasse sur la terre, traînant à sa suite toutes sortes de fléaux.»Hamdan Khodja. Le Miroir (1833)
L'esprit de Novembre 1954 n'a jamais été aussi vivant, même furtivement,qu'en ce novembre 2009 ! Au point que de même qu'il habita – inégalement – les Algériens de tous bords, statuts et continents,il a très certainement habité également, pour un moment, notre ami Mohamed Gharbi, moudjahid de la lutte de Libération nationale et chef patriote dans la lutte anti-intégriste, arbitrairement jeté… aux oubliettes du fait de la «déraison» d'un Etat empêtré dans sa «réconciliation nationale».Aussi, en cette période où, derrière les clameurs du célèbre «One,two, three, viva l'Algérie !» les terroristes islamistes, même en apparente situation de repli, continuent de sévir, notamment contre ceux qui, comme lui, les ont combattus les armes à la main durant les années 1990, il est impérieux de tout faire pour ne pas l'oublier. - Tout faire pour le sortir de l'oubli dans lequel il est enlisé et dans lequel le silence de tous ceux qui ont l'Algérie moderne et démocratique à coeur contribue, malgré eux/nous, à l'enfoncer !- Tout faire pour le soutenir dans la terrible épreuve dans laquelle il est engagé depuis 9 ans, et ce, ne serait-ce que modestement, tel cet appel que nous vous adressons, avec l'espoir qu'il se sente moins seul dans un proche avenir!- Tout faire pour que l'offensive annoncée «contre la matrice idéologique du terrorisme» ne se limite pas à la simple – et, dans ce cas,trompeuse – déclaration de circonstance qui ne sert alors qu'à couvrir l'enfoncement bien réel du pouvoir dans l'islamisme politique, mais soit bel et bien déclenchée, avec conséquence, en commençant par la libération de Mohamed Gharbi et le rétablissement de tous les patriotes » civils et militaires dans leurs droits et leur dignité, pour finir par – pour paraphraser le regretté Mostefa Lacheraf en avant-première de l'hommage que l'Algérie démocratique ne manquera pas de lui rendre en janvier prochain – prohiber activement, tel que l'a fait la Révolution du 1er Novembre 1954, «toute exploitation du sentiment religieux des masses populaires pour (quelque) cause (que ce soit à caractère) politique», notamment en revenant sur «la légèreté (dont a fait preuve) le pouvoir de légaliser des partis islamistes ennemis de la loi, de la Constitution, de la démocratie et de la paix civile et religieuse » ainsi que sur cette autre aberration de classer les intégristes en «modérés» et «extrémistes», oubliant par là même qu'«ils sont tous,potentiellement, de la même virulence… et représentent donc une égale catastrophe pour la société».Vive l'Algérie libre et démocratique !
Oran, le 3 décembre 2009 Le comité d'Oran pour la libération de Mohamed Gharbi